Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.
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Mischwälder

Wald ist nicht gleich Wald

Der Wald ist nicht nur Klimaschützer, er ist auch selbst stark vom Klimawandel betroffen. Auf mindestens 277.000 Hektar sind unsere Wälder so schwer geschädigt, dass sie ihre ökologische, kulturelle und wirtschaftliche Funktion nicht mehr erfüllen können. Neueste Satelliten-Daten gehen sogar von Baumverlusten auf über 500.000 Hektar aus, das entspricht fast fünf Prozent der Waldfläche.

Deswegen brauchen wir in Zukunft klimadynamische Mischwälder, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommen. Dabei handelt es sich um Wälder, die aus mehr als einer Baumart bestehen und so besser mit dem sich verändernden Klima zurechtkommen.

Der Wald ist nicht überall gleich stark von der Dürre vergangener Jahre betroffen. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass insbesondere dort, wo Monokulturen (Waldbestände mit nur einer Baumart) vorkommen, Baumverluste zu verzeichnen sind.

Dies trifft vor allem auf reine Fichtenwälder zu. Als Teil der Reparationskosten Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg wurden durch die Alliierten große Teile der Wälder durch Reparationshiebe abgeholzt. Um schnell zu einer Wiederaufforstung zu kommen und den Bedarf an Holz zu decken, wurden schnellwachsende, heimische Fichten auf vielen Standorten verteilt, auf denen sie sich teilweise nicht wohlfühlten und natürlich niemals dort angesiedelt hätten.

Klimaangepasste Wälder

Auf der anderen Seite haben wir heute aber auch Wälder, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommen. Diese klimaangepassten Wälder sind Mischwälder, das heißt sie bestehen aus mehr als nur einer Baumart.

Im Rahmen des Waldumbaus werden bereits seit vielen Jahrzenten Monokulturen zu Mischwäldern umgebaut, jedoch besteht auf einem Viertel der Gesamtwaldfläche (2.85 Millionen Hektar) laut Thünen-Institut weiterhin der akute Bedarf, Mischwälder zu entwickeln. 

Was sind Mischwälder?

Die deutsche Bundeswaldinventur, die viele aktuelle Daten zum Wald liefert, definiert Mischwald folgendermaßen: Es müssen mindestens Bäume aus zwei botanischen Gattungen vorkommen und jede muss einen Flächenanteil von mindestens zehn Prozent Flächenanteil haben. Somit sind auch Buchenwälder mit Eiche oder Fichtenwälder mit Tanne Mischwälder. Aktuell sind danach 76 Prozent der deutschen Wälder Mischwälder und die Zahlen steigen.

Vorteile von Mischwäldern

  • Mischwälder sind widerstandsfähiger gegen Stürme, Trockenheit und Schädlinge als Monokulturen.
  • Auf bestimmte Baumarten spezialisierte Insekten, wie beispielsweise der Borkenkäfer, können sich in Mischwäldern nicht so schnell und vehement ausbreiten.
  • Durch die Baumartenvielfalt wird das Risiko minimiert, dass der Wald flächendeckend abstirbt, so wie es in vielen Fichtenmonokulturen der Fall ist.
  • Auch ein ausgewogener, vitaler Waldboden wird so über die Zeit geschaffen, welcher die Basis für einen gesunden Wald bildet.
  • Darüber hinaus bietet die Arten- und Strukturvielfalt von Mischwäldern Tier- und Pflanzenarten eine breite Palette an Lebensräumen.
  • Deshalb pflanzen wir viele heimische und auch seltene Baumarten wie zum Beispiel die Elsbeere oder der Speierling.
  • Zur weiteren Risikominimierung und um die Sicherung des nachwachsenden Rohstoffes Holz zu gewährleisten, befürworten wir in gewissem Rahmen die Pflanzung etablierter, nichtheimischer Baumarten.
  • Grundsätzlich gilt, je vielfältiger und naturnäher der Wald, desto besser kann das Waldökosystem auf Umweltveränderungen reagieren.

Was wird gepflanzt?

Die SDW legt großen Wert darauf, dass eine Vielzahl an unterschiedlichen Baumarten gepflanzt wird. Dadurch können klimastabile Mischwälder heranwachsen.

Zu den häufigsten Baumarten, die von der SDW gepflanzt werden, zählen:

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